Seit 2011 gibt es nun den Mitterbauer-Standort in Ybbs. Was waren die Beweggründe, den Unternehmenssitz in Ruprechtshofen aufzugeben und warum haben Sie sich gerade für diesen Standort in Ybbs entschieden?
Unser Unternehmen wurde 1956 von meinem Vater in Ruprechtshofen gegründet und wir konnten uns in all den Jahren dort auch gut entwickeln. Durch die ständige Erweiterung unserer verschiedenen Unternehmensbereiche standen größere Investitionen in eine Standorterweitertung an. Und da mussten wir uns mit der Frage auseinandersetzen, ob das in Anbetracht der doch verkehrstechnisch ungünstigen Lage in Ruprechtshofen sinnvoll wäre.
Wir sind damals pro Jahr 200.000 Kilometer unnötig gefahren, nur um auf die Autobahn zu kommen. Außerdem wollte ich meine Vision eines zentral gelegenen Abfahrtsterminals für unsere Busreisen verwirklichen und der könnte keinesfalls in Ruprechtshofen stehen.
Wir hatten die Wahl zwischen Standorten in Melk, Pöchlarn oder Ybbs. In Ybbs gab es das am besten geeignete Grundstück für unser Projekt. Auch die Stadtgemeinde hat sich sehr um unsere Ansiedelung bemüht und so konnte auch mit dem Verkehrsbetrieb der Stadtgemeinde Ybbs eine Kooperation vereinbart werden.
Was war Ihnen für den neuen Standort besonders wichtig?
Mein Hauptziel war, auf einem Standort alle Unternehmensfunktionen zusammenzufassen und dabei ausreichend Platz zu haben. Auf einer Fläche von 2,5 ha war es gut möglich drei Bereiche zu schaffen:
- Herzstück der Betriebsanlage ist ein modernes Kundenzentrum mit Reisebüro und Café sowie dem bereits angesprochenen Busterminal. Wir verstehen uns als Qualitätsreiseveranstalter und da wollte ich bereits bei Reiseantritt ein entsprechendes Ambiente schaffen. Im Hauptgebäude sind auch die zentralen Funktionen der Verwaltung, der Reiseplanung, der Disposition, usw. untergebracht.
- Der zweite Bereich besteht aus Einstellhallen und Abstellflächen und
- im dritten Bereich befinden sich alle technischen Einrichtungen, wie Werkstatt, Tankstelle, Waschstraße, usw.
Das Ganze ist so konzipiert, dass die Kunden- und Betriebsbereiche klar voneinander getrennt und trotzdem an einem Ort vereint sind.
Auf welchen Moment/ auf welche Momente können Sie sich während der Bauphase bis hin zur Fertigstellung besonders gut erinnern?
Besonders gut erinnern kann ich mich auf den Spatenstich am 20. April 2010 – dieser war im Gegensatz zur Eröffnungsfeier bewusst einfach gehalten. Es waren nur meine Frau Elfriede und ich sowie eine Schubraupe anwesend und es hat sich sonst niemand am Spaten angehalten.
Meine Frau hat mich in all den Jahren so großartig unterstützt, dass wir auch dieses große Projekt gemeinsam wagen konnten.
Als zweites möchte ich hier die Weihnachtsfeier 2010 mit unserer Belegschaft in der zu diesem Zeitpunkt bereits fertigen Werkstatt anführen. Es war eine unvergessliche Feier, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum ersten Mal sich vorstellen konnten, wie es sein wird, hier zu übersiedeln. Es freuten sich alle mit und daher dauerte die Feier auch bis 06:00 Uhr früh. Das Hauptgebäude war zu diesem Zeitpunkt noch eine richtige Baustelle.
Worauf sind Sie hier am Standort in Ybbs besonders stolz?
Es freut mich, dass man auch nach zehn Jahren mit Fug und Recht feststellen kann, dass die Anlage den betrieblichen Anforderungen voll entspricht und hier alle Kolleginnen und Kollegen ideale Arbeitsbedingungen vorfinden.
Stolz bin ich, dass unser Standort auch heute noch in der Branche als Vorzeigebetrieb angesehen wird. Besonders froh bin ich darüber, dass diese Entscheidung goldrichtig war.
Sie blicken bestimmt auch gerne an die erfolgreiche Eröffnungsfeier, den Tag der offenen Tür, zurück. Wie haben Sie diesen Tag in Erinnerung?
Es waren eigentlich zwei Tage und ja, natürlich blicke ich gerne darauf zurück. Diese beiden Tage waren für mich einzigartig.
Am Samstag die offizielle Eröffnung durch Landeshauptmann Erwin Pröll mit der charmanten Moderatorin Christa Kummer, ein tolles Showprogramm, ein fantastisches Buffet und natürlich schöne Momente und Gespräche mit 400 geladenen Gästen.
Wirklich überwältigt war ich, als am Sonntag vormittags 1.200 Kundinnen und Kunden an der Eröffnungsmesse mit Pfarrer Johann Wurzer in der Bushalle teilnahmen. Ein unglaublich tief gehendes Erlebnis, verbunden mit Dank und Freude über das gelungene Werk.
Im Laufe des Sonntags kamen insgesamt 6.000 Besucherinnen und Besucher und wir spürten großes Interesse am Betrieb und es entwickelte sich eine richtige Volksfeststimmung. Eine Attraktion war zum Beispiel ein Seilziehwettbewerb, wo es galt mit einem Seil Busse zu bewegen.
Abschließend noch ein kurzer Rückblick auf 10 Jahre hier in Ybbs. Was hat sich getan? Was hat sich verändert? Was ist gleichgeblieben?
Es würde den Rahmen sprengen hier anzuführen, was sich alles getan hat – es war einfach unglaublich viel. Hervorheben möchte ich aber die alle zwei Jahre stattfindende Reisemesse, die bei unseren Kundinnen und Kunden immer großen Anklang findet. Hier bewährt sich auch die Infrastruktur unseres Hauses sehr.
Verändert haben sich die Unternehmensabläufe durch eine entsprechende Optimierung in allen Bereichen. Die neue Werkstätte sorgt in besonderer Weise und mit großem Einsatz für eine ständige Verkehrs- und Betriebssicherheit unseres Fuhrparks.
In allen Unternehmensbereichen konnten viele neue Kundinnen und Kunden gewonnen werden.
Besonders stark wurde der Bereich „Öffentlicher Verkehr“ ausgebaut, wo 2019 mit unserer Partnerfirma N-BUS 70 Autobusse dazu gekommen sind. Das hat auch das Geschehen hier in Ybbs verändert und man merkt es auch am Gelände.
Gleich geblieben ist unser stetiges Bemühen, unseren Kundinnen und Kunden in allen Bereichen Dienstleistungen in höchster Qualität zu einem fairen Preis-Leistungsverhältnis zu bieten.